Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates (WAK-S) verfolgt äusserst seltsame Ziele. In einer Sitzung von Mitte Januar 2019 wurde unter anderem auch zu unserem Thema getagt.
Zuerst das Erfreuliche. Es gibt sie noch, Politiker welche nicht wegschauen oder lediglich hinschauen und nichts machen – nein, die verschiedenen Vorstösse zeigen, dass wir inzwischen nicht mehr alleine sind. Herzlichen Dank!
Der folgende Text ist ein 1:1 veröffentlichter Pressetext
4. MASSNAHMEN GEGEN DEN EINKAUFSTOURISMUS
„Die Kommission hat verschiedene Vorstösse und Standesinitiativen diskutiert, die das gemeinsame Ziel verfolgen, dem Einkaufstourismus entgegenzuwirken. Die WAK-S unterstützt dieses Ziel. Der Einkaufstourismus hat – insbesondere an der Grenze zu Deutschland – Dimensionen angenommen, die politischen Handlungsbedarf erfordern. Auch der Nationalrat hat dies anerkannt: Er stimmte in der Wintersession 2017 einem Postulat der Finanzkommission (17.3360) zu, das vom Bundesrat einen Bericht über die Auswirkung der Frankenstärke auf die Mehrwertsteuer verlangt und insbesondere auch wissen will, wie das Mehrwertsteuerregime zur Bekämpfung des Einkaufstourismus angepasst werden kann. Der Bericht in Beantwortung dieses Vorstosses soll im 3. Quartal 2019 vorliegen. Die WAK-S will das Thema deshalb an ihrer Sitzung vom 29. August 2019 vor dem Hintergrund dieses Berichts wieder aufgreifen und auch einen eigenen Kommissionsvorstoss dazu prüfen. Aufgrund von parlamentsrechtlichen Fristen musste sie bereits jetzt Entscheide zu einigen Vorstössen fällen. Sie beantragt mit 7 zu 2 Stimmen bei 1 Enthaltung, die Motionen der Ständerate Werner Hösli (17.3131) und Peter Hegglin (17.3428) abzulehnen und gibt der Standesinitiative des Kantons St. Gallen (18.300) mit demselben Stimmenverhältnis keine Folge. Aus Sicht der Kommission wäre die Umsetzung der Vorstösse mit einem zu grossen administrativen Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger verbunden. Ihr grundsätzliches Anliegen soll in den geplanten Kommissionsvorstoss der WAK-S einfliessen. Über die Standesinitiative des Kantons Thurgau (18.316) wird die WAK-S am 29. August 2019 befinden.“
Unser Fazit:
Liebe Leserin, lieber Leser – bitte macht euch über den von uns oben fett unterlegten Satz „Aus Sicht der Kommission wäre die Umsetzung der Vorstösse mit einem zu grossen administrativen Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger verbunden“ Gedanken.
- Wie kommen Ständeratsmitglieder dazu, mehr als nur berechtige parlamentarische Vorstösse mit „dieser unsinnigen Begründung“ zu versenken?
- Es ist dem Staat also nicht nur das Einkassieren der Mehrwertsteuer am Zoll zu aufwändig – nein – er achtet auch noch darauf, dass die „Subventionierung des Währungstourismus“ mit möglichst wenig Aufwand für alle Beteiligten über die Bühne gehen kann!
An dieser Stelle nochmals unser Ziel:
- Wir akzeptieren (verstehen können wir es nicht), dass unserem Staat das Einkassieren der Mehrwertsteuer bis zu einem Warenwert von Fr. 300.– am Zoll zu aufwändig ist!
- „Im Sinne der Gleichbehandlung“ verlangen wir, dass derselbe Staat auch bei der im Inland kaufenden Bevölkerung auf das Einkassieren der Mehrwertsteuer bis zu einem Betrag von Fr. 300.– verzichtet!
Schlussfolgerung:
- Die Bestrafung der im Inland einkaufenden Bevölkerung durch den Staat entbeert jeglicher Logik und ist mit nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen!
- Auch den kreativsten Richtern wird – sofern normaler Menschenverstand auch noch etwas zählt – nichts anderes übrig bleiben, als diese Ungleichbehandlung und Abstrafung der im Inland einkaufenden Bevölkerung umgehend aus der Welt zu schaffen.
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